Montag, 27. September 2021
Die Mauer des Lebens
Es ist erstaunlich wie sorgfältig wir so manche Mauer aus Schutz um uns herum aufbauen. Wir bauen sie so sorgfältig und mit viel mühe und doch stoßen wir diese Mauer manchmal einfach für eine einzige Person um. Mutig könnte man sagen, aber man könnte es auch unendlich naiv und unüberlegt nennen. Denn was man sich hart erarbeitet hat während des Aufbaus dieser Mauer, die man so plötzlich hat einstürzen lassen, das kommt nie mehr wieder. Und hat man dann alles für die falsche Person zum Einsturz gebracht fängt man von vorne an. Stein um Stein. Und doch wird die neue Mauer niemals so stabil sein wie die alte. Die Steine haben risse und der Zement ist bröckelig. Doch wer sich immer hinter den Mauern versteckt, der wird nie die Schönheit und Leichtigkeit von etwas neuem, ganz unbekanntem kennen lernen. Und dennoch fällt es nach jedem Neuanfang schwerer, es wird nicht leichter. Und die Überwindung zu Vertrauen wird stets größer. Wem können wir vertrauen? In was kann man sich hineinstürzen ohne es zu bereuen? Und wie soll es weitergehen, wenn man dann doch aus seiner Mauer hervorgetreten ist und es sich als schrecklicher Fehler erweist. Dann steht man da, schutzlos und den eigenen Gefühlen ausgeliefert. Konfrontiert mit der eigenen Unzulänglichkeit und dem Gefühl, dass man vielleicht nicht dazu bestimmt ist das Glück zu finden, dass andere längst haben.
Es ist wie eine kindliche Trotzigkeit die sich im Inneren breit macht, das Gefühl dass das eigene Leben unfair ist und das man die Tatsache nicht akzeptieren will und die Frage danach, warum es ist einfach auch einmal gutgehen kann. Es ist eine Ungläubigkeit die von Trauer abgelöst wird, auf die dann eine graue Gleichgültigkeit folgt. Diese Gleichgültigkeit hängt einem wie ein Schatten an und verlässt einen nie.
Und dann fängt man eines Tages an seine Mauer neu zu errichten in der Hoffnung, sie nie wieder vergebens einzureißen.

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Sonntag, 21. Februar 2021
Finding each other
Was bedeuted es, die eine Person zu finden? und viel wichtiger: woher weiß ich, wann ich sie gefunden habe?
Oder ist es eine alberne Hoffnung der man hinterherjagt.
Milliarden von Menschen gibt es auf dieser Welt und wird einem eingetrichtert, dass man in seinen Zwanzigern seinen Seelenverwandten findet und mit diesem dann den Rest seines Lebens verbringt.
Aber ist es nicht fast unmöglich in dieser kurzen Zeit das passende Gegenstück zu finden? Oder muss man sich vielleicht doch mit etwas zufrieden geben, dass schön ist aber vielleicht doch nicht die großen Gefühle?
Diese ganzen Fragen klingen nach Carry Bradshaw aus Sex and the City und sind doch genau die Fragen, die mich am meisten quälen.

Was wenn man die eine Person vielleicht schon hatte aber sich von zu vielen Oberflächlichkeiten hat leiten lassen und es dann vorzeitig beendet hat.

ich kann keine dieser Fragen beantworten.
Ich kann nur sagen, dass mir etwas fehlt. Vielleicht fehlst du mir aber ich habe es nie so weit kommen lassen das ich mir ernsthaft die Frage stellen musste. ob aus uns mehr werden könnte.

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Donnerstag, 16. Juli 2020
Privat
Ein offener mensch soll man sein heisst es. Ich bin es auch. Aber es gibt eine sache, wirklich eine sache die ich mit niemandem offen teile.
Manche sagen essstörung, wie man es nennen mag, es begleitet dich ab dem tag an dem es anfängt für immer.
Irgendwann habe ich diesen weg eingeschlagen und wenn ich gewusst hätte wie nachhaltig er mein leben verändern würde hätte ich ihn nicht genommen.
Hätte niemals gekotzt. Hätte niemals nach dem kotzen angefangen kalorien zu zählen. Hätte mich seit dem nicht jeden tag kritisch im Spiegel angeschaut. Jeden einzelnen tag für immer.
Aber vielleicht ist das das leben. Mache entscheidungen treffen wir und sie werden uns ab dann für immer begleiten.
Darüber bin ich nicht froh aber auch nicht schockiert. Taten haben immer konsequenzen aber als teenager erkennt man oft nicht die tragweite seines handelns. Damals habe ich so wenig erkannt und so wenig darüber nachgedacht.
Aber jeder neue tag ist ein weiterer tag in die richtige Richtung. Manchmal geht man 3 schritte zurück und nur einen nach vorne. Aber dieser eine schritt bedeutet alles. Er bedeutet alles für dich.

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